Die Temperaturanomalien im Jahr 2025 sind Abweichungen von Temperaturmittelwerten für das Jahr 2025. Als Vergleich dient, wenn nicht anders angegeben, die Normalperiode 1991–2020, die der von der Weltorganisation für Meteorologie (WMO) verwendete Referenzzeitraum ist. Die Abweichungen werden in diesem Artikel nach Zahlen pro Monat zum einen global und zum anderen für Europa betrachtet und beruhen auf den Angaben des Copernicus Climate Change Service (C3S). Darüber hinaus werden einige weitere regionale, monatliche Temperaturanomalien und in den jeweiligen Monat fallende Hitze- und Kältewellen sowie damit zusammenhängende Wetterphänomene und Temperaturrekorde erwähnt.
Prognose
Einen kühlenden Einfluss hat für 2025 La Niña. Dennoch prognostizierte das Met Office, dass 2025 aufgrund der globalen Erwärmung eine Jahresmitteltemperatur erreichen wird, die um 1,29 bis 1,53 °C über den vorindustriellen Temperaturen liegt, und damit eines der drei wärmsten Jahre seit Aufzeichnungsbeginn wird und deutlich wärmer als beispielsweise ein früheres Rekordjahr wie 2016, das in eine El-Niño-Phase fiel.
Januar
Der Januar 2025 war global der bisher wärmste Januarmonat. Die Temperaturen lagen bei 13,23 °C und damit um 0,79 °C über denen der Normalperiode 1991–2020 bzw. um 0,09 °C über denen des bisher wärmsten Januarmonats 2024. Der Januar 2025 war zudem der 18. Monat in einem 19-monatigen Zeitraum, in dem die Temperatur um 1,5 °C über dem vorindustriellen Niveau der Jahre 1850 bis 1900 lag. Damit setzten sich die Rekordtemperaturen trotz eines eigentlich erwarteten, kühlenden La-Niña-Effekts fort. In Europa lagen die Temperaturen um 2,51 °C über denen der Normalperiode, nur der Januar 2020 war dort mit 2,64 °C über der Normalperiode noch wärmer.
In Deutschland lag das Temperaturmittel laut dem Deutschen Wetterdienst bei 2,0 °C und damit um 2,5 °C über dem der Referenzperiode 1961–1990 bzw. um 1,1 °C über dem der aktuelleren und wärmeren Referenzperiode 1990–2020. Im Zusammenhang mit dem Sturmtief Éowyn wurden in der Schweiz am 25. Januar an mehreren Messstationen neue Januar-Temperaturrekorde verzeichnet, z. B. in Genf mit 18,1 °C. Dort lag der bisherige Januar-Rekord bei 16,8 °C und wurde am 13. Januar 1920 gemessen. Das landesweite Mittel der Januartemperatur lag in der Schweiz bei −0,8 °C (Stand: 29. Januar). Damit stieg der Januar in der Schweiz 1,4 °C über die Norm.
Arktische Luftmassen zogen in der ersten Januarwoche von Kanada aus weiter südwärts in die Vereinigten Staaten. In Kanada fielen die Temperaturen teils auf bis zu −40 °C. In Kalifornien waren die Temperaturen dagegen überdurchschnittlich hoch, was teils auf die dortige Dürre zurückgeführt wird. So fielen laut The Guardian in Südkalifornien seit Anfang Mai des Vorjahres nicht mehr als 2,4 mm Regen. Starke Santa-Ana-Winde begünstigten die Ausbreitung von Waldbränden um Los Angeles, die rund 1000 Gebäude zerstörten. Über 70.000 Menschen mussten evakuiert werden.
In Shimla, der Hauptstadt des indischen Bundesstaats Himachal Pradesh, wurde laut dem Met Office am 3. Januar mit 22 °C die höchste jemals im Januar gemessene Temperatur verzeichnet. Der vorherige Rekordwert von 21,4 °C stammte vom 30. Januar 2006. Ein neuer Höchstwert für Januar wurde zudem mit 29 °C in der Stadt Solan gemessen. Der vorherige Rekord vom 26. Januar 2007 lag bei 27,5 °C.
Australien verzeichnete laut dem Bureau of Meteorology (BoM) den bis dahin zweitwärmsten Januar seit 1910 und den wärmsten im Bundesstaat Western Australia. Die Temperaturen lagen insgesamt um 2,15 °C über denen der Normalperiode 1961–1990. Im Januar 2019 waren es 2,85 °C über der Normalperiode. Im Südosten des Landes kam es in der ersten Januarwoche zu einer ausgeprägten Hitzewelle. Am 5. Januar stiegen die Temperaturen in Teilen des Bundesstaats Victoria auf bis zu 45 °C. In der Hauptstadt Melbourne wurden 38 °C gemessen. In einigen Bezirken des Bundesstaates wurde aufgrund „extremer“ Brandgefahr ein absolutes Feuerverbot verhängt. Neben Victoria waren auch New South Wales, Western Australia und Tasmanien von einer Hitzewelle betroffen.
Die durchschnittliche globale Meeresoberflächentemperatur zwischen 60 Grad nördlicher und südlicher Breite betrug 20,78 °C, der zweithöchste jemals für diesen Monat verzeichnete Wert und 0,19 °C unter dem Rekordwert vom Januar 2024.
Februar
Der Februar 2025 war global der bisher drittwärmste Februarmonat. Die Temperaturen lagen bei 13,36 °C und damit um 0,63 °C über denen der Normalperiode 1991–2020. Der Februar 2025 war zudem der 19. Monat in einem 20-monatigen Zeitraum, in dem die Temperatur um 1,5 °C über dem vorindustriellen Niveau der Jahre 1850 bis 1900 lag. In Europa lagen die Temperaturen um 0,40 °C über denen der Normalperiode. Das landesweite Mittel der Februartemperatur in der Schweiz lag bei 0 °C. Damit stieg der Februar in der Schweiz 1,9 °C über die Norm.
Anfang Februar herrschten in der Arktis ungewöhnlich warme Temperaturen, die mit einem Tiefdruckgebiet über Island zusammenhingen, das einen kräftigen Strom warmer Luft in Richtung Nordpol leitete. Am 1. Februar stiegen die Temperaturen nach europäischen und amerikanischen Wettermodellen nördlich von Spitzbergen in Norwegen auf mehr als 18 °C über dem Durchschnitt für 1991–2020. Am 2. Februar stiegen sie auch nahe dem Nordpol auf mehr als 20 °C über dem langjährigen Durchschnitt. Eine arktische Schneeboje registrierte absolute Temperaturen von 0,5 °C. Eine ähnliche Wärmeanomalie trat bereits im Februar 2018 auf.
In den USA fielen die Temperaturen in der zweiten Februarwoche in Montana und North Dakota auf etwa −35 °C. Die Tageshöchsttemperaturen lagen bei rund −15 °C. Über 90 Millionen Menschen waren von Extremkältewarnungen betroffen. Am 18. Februar wurde laut dem National Weather Service in Antelope Creek in North Dakota eine Tagestiefsttemperatur von −43 °C (−45 °F) gemessen. In der kanadischen Provinz Saskatchewan fielen die Temperaturen am 17. Februar teils auf unter −40 °C. Ende Februar erreichten dagegen die Temperaturen in Südkalifornien etwa 15 °C über Normal.
In Südamerika herrschten in Brasilien und Argentinien Mitte Februar ebenfalls überdurchschnittlich hohe Temperaturen, die größtenteils auf ein Hochdruckgebiet über dem Südatlantik zurückzuführen waren. Am 17. Februar erreichten die Temperaturen in Guaratiba, einem Stadtteil von Rio de Janeiro, 44 °C. Diese seit mehr als einem Jahrzehnt höchste gemessene Temperatur in der Stadt lag etwa 14 °C über dem Februardurchschnitt der Tageshöchstwerte sowie über 80 °C unter den am selben Tag in Teilen Kanadas herrschenden Temperaturen. Gleichzeitig erlebte Brasilien einen der bis dahin trockensten Februarmonate. Aufgrund der extremen Hitze aktivierten Behörden Hitzeprotokolle, die unter anderem die Ausweisung klimatisierter Gebäude als „Kühlpunkte“ und die Einrichtung von Getränkestationen bei Veranstaltungen im Freien und an öffentlichen Orten vorsahen.
Ebenfalls von extremer Hitze betroffen waren Teile Zentral- und Ostafrikas. Eine Hitzewelle brachte Temperaturen von knapp über 40 °C im Südsudan, Sudan, der Zentralafrikanischen Republik und Teilen des Tschad. Im Südsudan wurden infolgedessen wie bereits im März des Vorjahres Schulen angewiesen für zwei Wochen zu schließen.
In Australien lagen die Temperaturen laut dem Bureau of Meteorology um 1,64 °C über dem Durchschnitt der Jahre 1961–1990. Es war demnach der fünftwärmste Februar seit 1910. Am 12. Februar wurde in dem in der Simpsonwüste im Bundesstaat South Australia gelegenen Ort Oodnadatta mit 48,7 °C eine neue Höchsttemperatur für Februar gemessen.
Die durchschnittliche globale Meeresoberflächentemperatur zwischen 60 Grad nördlicher und südlicher Breite betrug 20,88 °C, der zweithöchste jemals für diesen Monat verzeichnete Wert und 0,18 °C unter dem Rekordwert vom Februar 2024.
März
Am 6. März 2025 wurde in Berndorf (Niederösterreich) mit 23,6 °C ein neuer Märzrekord verzeichnet. Am 8. März wurde in List auf Sylt mit 17,9 °C ein neuer Märzrekord verzeichnet.
Siehe auch
- Folgen der globalen Erwärmung
Weblinks
Einzelnachweise
![]()



