Der VEB Mikroelektronik „Wilhelm Pieck“ Mühlhausen (kurz: VEB MPM) war ein Volkseigener Betrieb (VEB) im Kombinat Mikroelektronik Erfurt. Das Unternehmen war neben dem VEB Robotron-Meßelektronik „Otto Schön“ Dresden der zweite Produzent der in der DDR entwickelten Kleincomputer. Daneben wurden auch Elektronenröhren und Taschenrechner, wie beispielsweise der MR 609 bzw. SR1 hergestellt. Benannt wurde der Betrieb nach Wilhelm Pieck. Der Sitz befand sich in Mühlhausen an der Sondershäuser Landstraße 29.
Unternehmensgeschichte
Bereits vor dem Zweiten Weltkrieg produzierte die Firma C. Lorenz in Mühlhausen Elektronenröhren. Dieses Werk wurde jedoch 1945 während der kurzen amerikanischen Besatzungszeit komplett abgebaut, so dass das spätere Röhrenwerk bei Null beginnen musste. Der VEB Röhrenwerk Mühlhausen wurde 1952 gegründet. Es wurden hauptsächlich Elektronenröhren produziert. Bis 1967 stieg das Röhrenwerk auf zum größten Empfängerröhrenproduzent der DDR. 1971 begann die Produktion von Halbleiterdioden kleiner Leistung. 1982 wurde die Firma in VEB Mikroelektronik „Wilhelm Pieck“ Mühlhausen umbenannt. 1984 begann die Produktion der Kleincomputer (KC), dem vielleicht bekanntesten Produkt des VEB MPM. Im Jahre 1987 hatte man zum 35-jährigen Bestehen bereits mehr als 10.000 Kleincomputer produziert.
Am 1. Juli 1990, dem Tag der Währungs-, Wirtschafts- und Sozialunion wurde der VEB MPM in die de-pro-ma elektronik GmbH umfirmiert. Aus ihr wurden die Unternehmen TH electronic GmbH, TH Parkner GmbH und SaMeCo electronic GmbH ausgegründet. Am 30. Juni 1991 wurde de-pro-ma elektronik liquidiert.
Produkte
Anbei eine Übersicht ausgewählter Produkte
- Elektronenröhren
- Taschenrechner
- Kleincomputer
- Zubehör für Kleincomputer
- Software für Kleincomputer (Anwendungen, Spiele etc.)
- Halbleiterbauelemente
Einzelnachweise




